Gregor und Paul arbeiten als Vater und Sohn bei equeo. Wir haben beide zum Thema Familie und Arbeit interviewt.


Gregor, kannst du uns kurz sagen, welche Aufgaben du und Paul bei equeo übernehmen?

Gregor: Na klar! Ich leite die Herstellung bei equeo und bin daher hauptberuflich an allem Schuld, was nicht funktioniert 😉 Paul ist studentischer Mitarbeiter in der IT und arbeitet besonders im Bereich der UX-Entwicklung mit.

Wie kam es dazu, dass ihr beide im gleichen Arbeitsfeld tätig seid?

Gregor: Das wüsste ich auch gern! Paul ist ja mein Sohn. Er ließ sich aber – trotz des schlechten Vorbilds seines Vaters – nicht davon abhalten, Informatik studieren zu wollen (ich hatte ihm ein anständiges Handwerk als den Weg zu Glück und Wohlstand empfohlen). Ich habe den Verdacht, es lag daran, dass ich Paul, schon als er ganz klein war, einen Schraubenzieher in die Hand gegeben habe, um meine alten PCs zu zerlegen.

Wie lange arbeitet ihr schon zusammen? Hat die Zusammenarbeit erst bei equeo begonnen?

Gregor: Ja – ich hatte bisher noch nie mit Paul gearbeitet. Er kam irgendwann zu Beginn der Corona-Zeit zu mir und fragte ganz schüchtern an, ob wir nicht etwas für ihn zu tun hätten. Semesterferien im Lockdown wären so langweilig. Da habe ich mich nicht zweimal bitten lassen.

Gibt es Unterschiede zur Zusammenarbeit mit anderen Kollegen?

Gregor: Das lässt sich nicht vermeiden. Manchmal muss Paul mir noch abends etwas zeigen oder wir haben beim Essen eine Projektbesprechung. Aber das ist auch ganz schön, denn es verbindet die Arbeit mit dem alltäglichen Leben. Das sollte aber nicht Überhand nehmen. Ansonsten bemühe ich mich im Arbeitskontext der Firma um Abstand. Ich leite Paul auch nicht persönlich an.

Gibt es Vorteile, zusammen im gleichen Unternehmen zu arbeiten?

Gregor: Siehe oben. Uns gehen die Gesprächsthemen nicht so schnell aus. Ein Vorteil ist auch, dass Paul mal sieht, was der Vater eigentlich so den ganzen Tag macht.

Welche Nachteile gibt es?

Gregor: Siehe oben. Man ist versucht alles immer sofort am Küchentisch zu besprechen. Das ist auf die Dauer nicht so gut.

Was genießt du am meisten an der Zusammenarbeit mit Paul?

Gregor: Es ist für einen Vater sehr schön zu sehen, dass der eigene Junge gute Arbeit macht und wirklich etwas kann. Es macht mir auch Spaß zu sehen, wie er sich manchmal in die Probleme reinkniet.

 

Paul, gibt es Unterschiede zur Zusammenarbeit mit anderen Kollegen?

Paul: Im Arbeitsalltag eigentlich nicht. Natürlich übernehmen wir verschiedene Aufgabenbereiche, so bin ich etwa an der Implementierung eines Produkts beteiligt, für welches Gregor das Angebot geschrieben hat. Aber im Umgang gibt es keinen Unterschied.

Gibt es Vorteile, zusammen in dem gleichen Unternehmen zu arbeiten?

Paul: Ein Vorteil ist, dass man zusammen auf ein Ziel hinarbeitet. Das gilt natürlich für jeden meiner Kollegen, aber bei Gregor hat das den netten Nebeneffekt, dass sich diese Zielstrebigkeit auf das Privatleben überträgt und man Erfolge in Hinsicht auf das Ziel zusammen feiern kann. Außerdem lernt man Stärken und Schwächen des Anderen kennen, welche man im Privatleben nie zu Gesicht bekommen hätte. Alles in allem verbindet uns die Erfahrung der Zusammenarbeit meiner Meinung nach also mehr.

Welche Nachteile gibt es?

Paul: Der Vorteil der Zielstrebigkeit, wie vorher genannt, ist in sich auch ein Nachteil. So betreffen Rückschläge in unserer Arbeit uns beide, sodass man sich, am Ende eines härteren Arbeitstages, nicht gegenseitig davon ablenken kann.

Was genießt du am meisten an der Zusammenarbeit mit Gregor?

Paul: Das gemeinsame Ziel ist für mich das Schönste an der Zusammenarbeit.

Inwiefern wurde deine Karriereentscheidung bzw. deine Studienwahl durch Gregor beeinflusst?

Paul: Dafür müsste ich wahrscheinlich zu weit ausholen. Die Kurzfassung ist: Gregor hat mich schon in jungen Jahren für Computer begeistert. Die generelle Begeisterung für Computer führte dann zur Begeisterung für Software und Programmierung, was wiederum zu meinem momentanen Informatikstudium führte. Während meines Studiums kam dann auf, dass equeo nach Werkstudenten für die IT suchte. Das eine führte wieder zum anderen und jetzt bin ich bereits seit etwas über einem Jahr bei equeo als Werkstudent tätig. Man könnte also sagen, dass Gregor meine Karriere- und Studienentscheidung maßgeblich beeinflusste, wenn auch vor etwa 15 Jahren.

Sprecht ihr auch im Privaten über die Arbeit? 

Paul: Das Thema kommt ab und zu im Privatem auf. Das hat aus meiner Perspektive den ganz pragmatischen Grund, dass ein persönlicher Austausch oft am besten funktioniert oder sogar notwendig ist, um bestimmte Probleme zu lösen. Und ob dieser Austausch nun im Privat- oder im Arbeitsumfeld stattfindet ist mir egal, solange man am Ende der Lösung des Problems ein wenig näher gekommen ist.